Verliebt-Bedroht-Entschieden!

Mein Name ist Jakob. Ich bin Deutscher und meine Freundin ist Kurdin.

Als ich mich in sie verliebte, war ich in der 12. Klasse, hatte eigentlich ein ganz normales Leben und keine Ahnung, wie schnell sich mein Leben ändern würde. Noch am selben Tag, als wir zusammenkamen, sagte mir meine Freundin, dass ihre Familie mich nie akzeptieren würde. Doch was bedeutete das?

Wir verdrängten die Probleme...und die Gefahr und genossen die Zeit im Verborgenen.

Nach einiger Zeit erfuhren ihre Eltern dennoch von der Beziehung und drohten meiner Freundin, die Beziehung zu beenden. Mit der Zeit wurden unsere Treffen immer schwieriger. Bei einem gemeinsamen Treffen mit ihren Eltern machten sie mir die Hölle heiß. Ich sei schuld an allem und eigentlich müssten sie ihre Tochter umbringen. Die Beziehung war in ihren Augen natürlich beendet.

Für meine Freundin folgten Tage wie im Gefängnis. Handy weg, Internet weg und keinen Kontakt nach Außen. Zudem wurde sie geschlagen und gedemütigt. Unser einziger Kontakt bestand in heimlich geschmuggelten Briefen.

Warum bleibt sie bei der Familie, die ihr so viel Unrecht tut und sie oft verflucht? Wenn meine Eltern mir eine Beziehung verbieten würden, würde ich ausrasten und im Notfall abhauen. Mir wurde erst mit der Zeit bewusst, was es für sie bedeutet wegzulaufen.

Je schlechter es mir während der ganzen Zeit ging, desto mehr habe ich meine Freundin unter Druck gesetzt. Warum nimmt sie gerade Rücksicht auf genau die, die für all das Leid verantwortlich sind?

Doch mir sind zwei Sachen klar geworden. Auch wenn die Entscheidung zwischen der Familie und mir unausweichlich war, konnte ich sie nicht länger unter Druck setzen. Ich habe versucht, sie zu unterstützen wie es nur geht und sie darin zu bestärken, dass sie sich FÜR SICH entscheiden muss, für ihr Leben und nicht aus Rücksicht auf andere.

Nach einem unvergesslich schrecklichen Monat bekomme ich die SMS: Sie haut ab. Zwei Tage vor unserem Jahrestag läuft sie nachts weg - in eine andere Stadt. Von TERRES DES FEMMES bekommt sie Hilfe und Beratung in ihrem neuen Leben. Zu ihrer Familie hat sie jetzt keinen Kontakt mehr.

Ich kann jetzt sagen, dass man auf jeden Fall Hilfe findet. Heute gucke ich sehr positiv in die Zukunft. Wir leben nun unser gemeinsames Leben in einer anderen Stadt nach diesem langen Weg in die Freiheit.