Prävention von Zwangsverheiratung/Frühehen und weiblicher Genitalverstümmelung

2. Netzwerktreffen für Lehrkräfte am 09. November erfolgreich durchgeführt

Unter dem Thema „Prävention von Zwangsverheiratung/Frühehen und weiblicher Genitalverstümmelung: Austausch und Best Practice“ fand am 09. November 2021 zum zweiten Mal eine bundesweite Vernetzungsveranstaltung für Lehrkräfte statt. Der Fokus lag diesmal auf Präventionsmöglichkeiten von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) und Früh- und Zwangsverheiratung. Viele Lehrkräfte hatten sich beim ersten Netzwerktreffen dieses Thema gewünscht, da sie sich zumeist als unmittelbare Kontakt- und Vertrauenspersonen von bedrohten oder betroffenen Mädchen wiederfinden. Der Austausch in Kleingruppen stand daher im Mittelpunkt der Veranstaltung. 21 Lehrkräfte aus 7 Bundesländern nahmen teil.

 

Lahai Turay , Community Trainer des von der EU geförderten Projekts CHAIN , hielt den thematischen Inputvortrag, in dem er Einblicke in seine Arbeit und seine ganz persönliche Motivation lieferte. So berichtete er, dass er sich trotz Ablehnung oder Unverständnis, das ihm bisweilen vor allem auch von älteren Männern entgegenschlägt, weiterhin für die Sensibilisierung und Beendigung von FGM einsetzt. Während der Corona-Pandemie gründete er hierfür auch einen eigenen TikTok-Kanal (onespote), um trotz Kontaktbeschränkungen weiterhin niedrigschwellig über FGM aufzuklären.

Myria Böhmecke und Sonja Störmer, TERRE DES FEMMES-Referentinnen von Gewalt im Namen der Ehre bzw. Weiblicher Genitalverstümmelung, leiteten die anschließenden Breakout-Sessions. Aus ihnen ging ein vielfältiges Stimmungsbild hervor: Einige Lehrkräfte berichteten von verheirateten Schülerinnen oder von konkreten Fällen weiblicher Genitalverstümmelung, von Möglichkeiten und Grenzen diese Themen präventiv im Unterricht zu behandeln und die Notwendigkeit, andere Institutionen mit ins Boot zu holen.

Der bundesweite Austausch zeigte wieder einmal, wie dringend notwendig flächendeckende Sensibilisierungs- und Präventionsmaßnahmen sowie Schulungen für Fachkräfte sind. Früh- und Zwangsverheiratungen und weibliche Genitalverstümmelung stellen beides Menschenrechtsverletzungen dar und finden doch mitten unter uns statt.

Das Netzwerktreffen soll zweimal jährlich stattfinden und Lehrkräfte aus ganz Deutschland zusammenbringen. Falls Sie eine Lehrkraft, eine Pädagogin oder Pädagoge sind und Interesse an dem Netzwerktreffen
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