TERRE DES FEMMES schult BehördenmitarbeiterInnen in Baden-Württemberg zum Thema Zwangsverheiratung

Mit Unterstützung des Ministeriums für Integration Baden-Württemberg führt TERRE DES FEMMES ab Juni 2012 die erfolgreiche begonnene Reihe von Workshops für MitarbeiterInnen unterschiedlicher Behörden zum Thema Zwangsverheiratung fort.

Auch in Deutschland sind Mädchen und junge Frauen von Zwangsverheiratung bedroht und betroffen. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend belegt, dass allein im Jahr 2008 insgesamt 3.443 Personen wegen Zwangsverheiratung Rat und Hilfe suchten.

Häufig sind MitarbeiterInnen von Behörden (z.B. Ausländeramt, Schule, Arbeitsagentur u.a.) erste Kontaktpersonen für Betroffene. Deshalb sind gerade das Einfühlungsvermögen und die interkulturelle Kompetenz dieser MitarbeiterInnen zentral für das richtige Erkennen der Situation und die darauf basierenden Hilfestellungen. Oft erleben wir in unserer Beratungstätigkeit eine Unsicherheit in Behörden aufgrund von mangelndem Fachwissen über die Lebenshintergründe der jungen Frauen, aber auch aufgrund von Unklarheiten über die jeweilige Zuständigkeit.

Die insgesamt zehn Workshops, die TERRE DES FEMMES ab September 2012 anbietet, richten sich an MitarbeiterInnen dieser Behörden, um einerseits die Vernetzung zwischen den Verwaltungsebenen zu fördern und andererseits Hintergrundinformation zu liefern, damit die Situation der Betroffenen besser erkannt, verstanden und eingeordnet werden kann.

Neben Informationen zum kulturellen Kontext von Zwangsverheiratung und Gewalt im Namen der Ehre werden die Teilnehmenden konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand bekommen. Zudem sind sie gefordert, in Gruppenarbeiten anhand eines Fallbeispiels gemeinsam zu überlegen, wie sie Betroffenen im Einzelfall helfen können und welche unterschiedlichen Behörden dabei involviert sind.

Leyla Süngerli-Uzun, Sozialpädagogin, sowie die TERRE DES FEMMES-Expertin Collin Schubert leiten die Workshops zum Teil in Kooperation mit Beratungsstellen vor Ort. In folgenden Städten werden Workshops angeboten: Reutlingen, Heidelberg, Heilbronn, Konstanz, Ravensburg, Ulm, Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Offenburg.

Informationen zu den bereits im Jahr 2010 und 2011 erbrachen Fortbildungen lesen Sie in diesem Beitrag.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Sandra Stopper, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Telefon unter: 0170/ 809 22 82

Dieses Projekt wird gefördert vom Ministerium für Integration Baden-Württemberg.

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