Drei Jahre nach dem "Ehren"-Mord von Morsal O.

TERRE DES FEMMES Beratungsstelle erhält vermehrt Hilferufe

Tübingen. Am Sonntag, 15. Mai 2011 jährte sich der Todestag von Morsal Obeidi zum dritten Mal. Die 16-jährige Hamburgerin wurde am 15. Mai 2008 von ihrem 23-jährigen Bruder mit 20 Messerstichen ermordet. Sie musste sterben, weil sie selbstbestimmt leben wollte.

Anlass für TERRE DES FEMMES, an das Schicksal zahlreicher Mädchen und Frauen zu erinnern, die tagtäglich Gewalt erleben und daran gehindert werden, ein freies, gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben zu führen.

In der Beratungsstelle von TERRE DES FEMMES (der Jahresbericht von TERRE DES FEMMES als PDF-Datei) suchen täglich Betroffene von Häuslicher Gewalt, Zwangsverheiratung oder Genitalverstümmelung verzweifelt Hilfe. 2010 waren es 440 Personen: 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Aber auch Lehrkräfte und MitarbeiterInnen sozialer Einrichtungen wenden sich an TERRE DES FEMMES, um sich beraten zu lassen.

2010 waren es allein 163 Betroffene, die von Zwangsverheiratung oder Gewalt im Namen der Ehre bedroht oder betroffen waren. Manchmal reicht das Gerücht, die Tochter hätte schon voreheliche sexuelle Kontakte gehabt, um sie mit dem Tode zu bedrohen.

Auffällig ist, dass ein großer Teil der Hilfesuchenden zwischen 18 und 25 Jahren alt ist: "Diese jungen Frauen sind in besonderer Not: Wenn sie aus ihrer Gewaltsituation fliehen wollen, benötigen sie eine anonyme Unterbringung, die ihren Bedürfnissen angepasst ist. Die Klärung der Zuständigkeiten zwischen Jugend- und Sozialamt dauert oft zu lang, damit wird den Frauen die dringend nötige Unterstützung entzogen" erklärt die Leiterin der TERRE DES FEMMES Beratungsstelle Lysann Häusler.

TERRE DES FEMMES fordert, dass Bundesländer so genannte Nothilfeplätze in spezialisierten Einrichtungen finanzieren, die von der Kostenzusage der Behörden unabhängig sind. "Nur so kann eine schnelle und unkomplizierte Aufnahme der Betroffenen sichergestellt und ein tatsächlicher Schutz gewährleistet werden," berichtet Häusler weiter.

Für Nachfragen und weitere Informationen zur Beratungsstatistik stehen wir gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an TERRE DES FEMMES, Lysann Häusler oder Rahel Volz Tel. 07071/7973-0 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

TERRE DES FEMMES-Pressemitteilung vom 16.05.2011

 


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