Archiv 2014

01.12.14: Zum ersten Mal ist in Potsdam Zwangsheirat von einem Gericht bestraft worden

Am Montag, den 01.12.2014, wurde der 48-jährigen Tamer B. vom Amtsgericht Potsdam zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Er hatte im August 2012 seine damals 18-jährige Tochter gegen ihren Willen zu einer Ehe mit dem Sohn eines Freundes gezwungen. Wir begrüßen das Urteil.

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Aktuelle Ausgabe des TERRE DES FEMMES-Newsletters zu Zwangsheirat und Gewalt im Namen der Ehre mit dem Schwerpunkt „Heiratsverschleppungen“

„Zur Heirat verschleppt: Die bange Reise ins Ungewisse“ lautet der Brennpunkt unseres neuesten Newsletters. Dazu haben wir uns mit einer Mitarbeiterin von Papatya unterhalten. Die Kriseneinrichtung für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund hat eine Koordinationsstelle gegen Verschleppungen und Zwangsverheiratung eingerichtet.

Lesen Sie das Interview in unserem pdf Newsletter (PDF-Datei)

Fortbildung: Zwangsheirat in Theorie und Praxis am 29.10.14 in Essen

Die „Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat“ (im Mädchenhaus Bielefeld e.V.) bietet für MultiplikatorInnen, die sich mit dem Thema Zwangsheirat auseinandersetzen möchten, eine Fortbildung an. Neben theoretischem Wissen werden auch praktische Erfahrungen weitergegeben und die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Wann: 29.10.14, 10 – 16 Uhr
Wo: Schulungsraum der Gleichstellungsstelle der Stadt Essen, Rathenaustr. 2- 4
Kosten
: 50,- € (inkl. Getränke)

Weitere Infos sowie Anmeldung möglich unter www.gender-nrw.de

Einladung: Schwerpunktwochen gegen Gewalt im Namen der Ehre in Fulda

- Veranstaltungen vom 27. Juni bis 21. Juli 2014

Die Osthessische Initiative gegen Gewalt im Namen der Ehre veranstaltet vom 27. Juni bis 21. Juli 2014 in Fulda Schwerpunktwochen gegen Gewalt im Namen der Ehre und lädt ein zur TERRE DES FEMMES-Ausstellung „Tatmotiv Ehre“, zu Vorträgen, Filmen und einer Lesung mit Seyran Ates.

Alle Informationen zum Programm und zur Osthessischen Initiative finden Sie im Internet oder im Programmflyer (PDF-Datei).

NEU: Handlungsempfehlungen für BehördenmitarbeiterInnen in Sachsen-Anhalt: Gemeinsam gegen ehrbezogenen Gewalt

In Kooperation mit TERRE DES FEMMES hat Vera, die Fachstelle gegen Zwangsverheiratung und ehrbezogener Gewalt in Sachsen-Anhalt, eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ämtern, Behörden und Beratungsstellen veröffentlicht. Grundlage hierfür war die TDF-Broschüre „Koordiniertes Vorgehen bei Gewalt im Namen der Ehre“ für die MitarbeiterInnen von Behörden in Baden-Württemberg. Um Betroffenen von Zwangsheirat und ehrbezogener Gewalt schnell und effizient helfen zu können, ist eine enge Kooperation der beteiligten Behörden wie z.B. Jugendamt, Ausländerbehörde und Polizei dringend notwendig. Ein erster Schritt hierzu ist nun mit der vorliegenden Broschüre für Sachsen-Anhalt getan. Die Broschüre ist kostenfrei und kann auf Anfrage unter der Telefonnummer 0931/4015370 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden.

Weitere Informationen...

Interaktives Theater spielt kostenfrei auch in Ihrer Einrichtung

Sind Sie LehrerIn, SozialpädagogIn oder Fachkraft einer Jugendeinrichtung in Baden-Württemberg? Wurden Sie schon einmal mit der Problematik Gewalt im Namen der Ehre oder Zwangsheirat konfrontiert? TERRE DES FEMMES bietet in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Yasemin aus Stuttgart und in Kooperation mit der mobilen Theatergruppe Mensch: Theater! ein interaktives Stück für Ihre Schule oder Ihre Einrichtung zu diesem Thema an. In anschließenden Arbeitsgruppen wird das Gesehene theaterpädagogisch aufgearbeitet. Die ersten 20 Aufführungen in Schulen in Baden-Württemberg sind kostenfrei!

Survivors’ Netzwerk zu Gewalt im Namen der Ehre erfolgreich eingerichtet!

Seit Jahren beschäftigt TERRE DES FEMMES die Frage, wie die Betroffenen von Gewalt im Namen der Ehre eine Stimme bekommen können, wenn sie aus Schutzgründen ein Leben in Anonymität leben müssen. In einem ersten Schritt wurden 2012 persönliche Blogs von Überlebenden von Gewalt im Namen der Ehre auf unserem Jugendportal www.zwangsheirat.de veröffentlicht.

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Dokumentation der Internationalen Fachkonferenz zum Thema "Homosexualität im Kontext von Zwangsheirat"

fachkonferenz 2014 kargahDie Kooperation zwischen dem niedersächsischen Krisentelefon gegen Zwangsheirat / kargah e.V. und der Türkisch-Deutschen Schutzeinrichtung Papatya, arbeitete 2010 an dem zweijährigen Daphne-Projekt „3 P-Projekts = Prevention, Protection, Prosecution“. Das Projekt hatte zum Ziel, Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und junge Mädchen aus den iranischen, kurdischen, arabischen, türkischen sowie afghanischen Communities, die in Großbritannien und Deutschland leben, zu bekämpfen und zu reduzieren.

Im Rahmen dessen hat das Krisentelefon/kargah e.V. die Internationale Fachkonferenz „Homosexualität im Kontext der Zwangsheirat – Situation der Betroffenen, Maßnahmen und rechtliche Grundlagen im Ländervergleich Deutschland, Schweiz, England und der Türkei“ am 19. Oktober 2012 in Hannover veranstaltet.

Die internationale Fachkonferenz richtete sich an ca. 100 Fachkräfte und Professionelle, die im Beratungsbereich Zwangsheirat / Homosexualität bundesweit tätig sind. Ziel der Fachtagung war, die Situation von Homosexuellen in Migrantenmilieus, die von Zwangsheirat und Gewalt im Namen der „Ehre“ betroffen sind, zu verdeutlichen. Sechs Referentinnen aus unterschiedlichen Ländern haben im Ländervergleich Deutschland, Schweiz, England und der Türkei die dort bestehenden Hilfs- und Handlungsangebote erläutert.

Hier können Sie die kostenlose Dokumentation der Fachtagung gegen eine Portogebühr bestellen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Aus aktuellem Anlass: TERRE DES FEMMES wiederholt Forderung „Keine falsche Toleranz für ‚Ehren’-Mörder!“

Am 24. März 2014 ist das Urteil gegen den 23-jährigen Deutsch-Afghanen Isa S. gesprochen worden. Wegen Mordes in Tateinheit mit Abtreibung wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Isa S. hatte am 5. Februar 2013 seine 22-jährige schwangere Ex-Freundin Jolin S. mit mehreren Messerstichen getötet, da er die Schwangerschaft nicht akzeptierte und Angst vor seiner Familie hatte. Diese lebt nach strengen, traditionellen Wertvorstellungen und hätte die Beziehung, geschweige denn die Schwangerschaft nie akzeptiert. Isa S. fürchtete, von seiner eigenen Familie deswegen verstoßen zu werden, da er das Ansehen der Familie beschädigt hatte. Er hatte Jolin S. vor der Tat mehrmals bedroht und versucht, sie zu einer Abtreibung zu drängen. Das hatte Jolin aber jedes Mal abgelehnt. Schließlich sah er keine andere Möglichkeit mehr, als Jolin und damit sein ungeborenes Kind umzubringen.

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